Lauingen/Heeseberg. Lennart Kammel trifft in der Nachspielzeit zum Lauinger 2:1-Sieg gegen Schöningen II. Heesebergs Erfolgsserie endet gegen Wenden.

Durchatmen in Lauingen, Frust in Schöningen und Jerxheim – am Tag der Arbeit punktete nur einer von drei Helmstedter Fußball-Bezirksligisten. Die SV Lauingen Bornum gewann das Kellerduell gegen die FSV Schöningen II mit 2:1. Der FC Heeseberg verabschiedete sich durch die unerwartete 1:2-Heimniederlage gegen den FC Wenden derweil wohl aus dem Titelrennen.

SV Lauingen Bornum – FSV Schöningen II 2:1 (1:0). Tore: 1:0 Kammel (44.), 1:1 Martinowski (52.), 2:1 Kammel (90.+5).
„Wir haben heute zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen“, erklärte Marcel Schoolmann, Trainer der SV Lauingen Bornum, nach der Partie und ergänzte: „In der ersten Hälfte war es ein sehr guter Auftritt meiner Mannschaft, aber nach dem unglücklichen Ausgleich waren meine Jungs etwa 25 Minuten völlig verunsichert.“

Die ersten Warnschüsse im kreisinternen Kellerduell gaben die Gäste ab, die in der Folge aber die Lauinger kommen ließen. Die Hausherren nutzten ihren Ballbesitz, um aus dem Zentrum heraus Angriffe zu initiieren. Kevin Houschka (9. Minute), Joscha Frohbart (16.) und Johannes Weihe (27.) verpassten mit ihren Versuchen jedoch die Führung. Kurz darauf ermahnte Schöningens Coach Christopher Peine seine Elf, höher zu stehen und mutiger zu werden. Wie in den ersten Spielminuten, waren Abschlüsse auch jetzt Christopher Münch vorbehalten. Allerdings musste SV-Schlussmann Julian Haase nur zweimal wirklich eingreifen. Insgesamt waren die Gastgeber jedoch die griffigere Mannschaft im ersten Durchgang und belohnten sich kurz vor der Pause mit dem 1:0 durch Lennart Kammel, der nach einem Steilpass und einer Frohbart-Hereingabe mit der Hacke vollendete (44.).

FSV-Coach Peine monierte eine „ganz klare Abseitsposition“ bei der Entstehung des Gegentreffers. In der Halbzeitpause sprach er seinen Jungs Mut zu. „Wir haben dann sehr gut gepresst und waren drückend überlegen“, befand Peine. Beim 1:1-Ausgleich half jedoch SV-Torwart Haase unglücklich mit, als ihm bei einer Ecke von Marius Martinowski der Ball durch die Hände rutschte (52.). Das Tor verdienten sich die Schöninger im Anschluss durch eine starke Phase, in der Martinowski (61.) verzog und Jonas Diefenbach (70.) sowie Ammar Amar (71.) Aluminium-Pech hatten.

Der Tabellensituation geschuldet, drängten die Schöninger weiter auf den benötigten „Dreier“, in der Schlussphase setzten die Lauinger dann aber ihrerseits wieder einige Nadelstiche. Der letzte davon saß: Kammel lupfte nach starkem Pass von Alexander Müller in der Nachspielzeit den Ball über Nabel hinweg zum Siegtreffer ein.

FC Heeseberg – FC Wenden 1:2 (0:2). Tore: 0:1 Wald (6.), 0:2 Machus (31.), 1:2 Wikert (90+1).

Ausgerechnet der abstiegsgefährdete FC Wenden beendete Heesebergs Serie nach acht Spielen ohne Niederlage. Nach dieser schwachen Vorstellung und der daher verdienten Niederlage des FCH darf der BSC Acosta wohl den Aufstiegssekt kaltstellen. Der Tabellenführer hat nach seinem 3:0-Sieg gegen Groß Lafferde nun bereits acht Zähler Vorsprung auf die Heeseberger.

Völlig unerwartet musste sich der FC Heeseberg (links Danny Kaletta) Abstiegskandidat FC Wenden (in Blau) mit 1:2 geschlagen geben.
Völlig unerwartet musste sich der FC Heeseberg (links Danny Kaletta) Abstiegskandidat FC Wenden (in Blau) mit 1:2 geschlagen geben. © regios24 | Hans-Jürgen Trommler

Irgendwie war bei den Gastgebern der Wurm drin. Wenden zog sich zurück, hoffte auf Konter – und war damit erfolgreich. Als sich gleich drei Heeseberger Verteidiger uneins waren, wer denn nun für Dominik Wald zuständig ist, nutzte dieser seinen Freiraum und hämmerte das Leder in den Torgiebel. Auch beim 0:2 herrschte im Strafraum des FCH ein großes Durcheinander. Nach einem langen Einwurf hatte niemand Tobias Machus auf dem Schirm, der den Ball über die Linie stocherte.

Die Blau-Gelben wirkten in ihren Offensivaktionen recht planlos und unkonzentriert, weshalb sie viele Fehlpässe, aber keine nennenswerten Abschlüsse zustande brachten. Heesebergs Yannik Zachan formulierte es so: „Die Wendener bolzen auch nur, genau wie wir. Der Unterschied ist, dass sie damit schon zwei Tore erzielt haben.“

Nach dem Seitenwechsel kamen die Platzherren zwar zu etlichen Torchancen, doch erst in der Nachspielzeit gelang Niklas Wikert mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern der Anschlusstreffer – letztlich zu spät. „Das war heute ein ganz schwaches Spiel meiner Mannschaft, besonders in der ersten Halbzeit“, sagte FCH-Coach Michael Veith. „Von daher haben wir auch verdient verloren.“ Routinier Danny Kaletta bemühte eine alte Fußballfloskel: „Hast du Scheiße am Hacken, hast du Scheiße am Hacken. Da kannst du manchmal nichts machen.“